Christophorusbrunnen
Geschaffen 1963 von Prof. Hans Wimmer, München. Das große Becken symbolisiert den Wasserreichtum Schärdings, die Schifffahrt, den elektrischen Strom der Innkraftwerke und die Kalt- und Warmwasserkuren, aber auch die Hochwassergefahr, der die Stadt immer wieder ausgesetzt ist.
Silberzeile
Nord-Ost-Seite des Oberen Stadtplatzes, wahrscheinlich so genannt wegen der reichen Kaufleute, die einst hier ihren Sitz hatten, als der Inn noch eine bedeutende Handelsstraße war. Die bunten Fassaden mit pastellfarbenen Farbtönen gehen auf die mittelalterlichen Zunftfarben zurück, die einzelnen Zünften zugeordnet waren (zB. Bäcker blau, Metzger rot, Gastwirte gelb u. grün).
Linzer Tor
Ehemaliger Oberer Stadtturm, der vom Türmer bewohnt wurde. Ein Doppeltor am Beginn der Linzer Straße.
Sparkasse
War ursprünglich das Rathaus, dann städtische Getreideschranne und Stadtfron, 1809 abgebrannt, ab 1824 in Privatbesitz und in der heutigen Form errichtet. Städtebaulich fungiert das Gebäude als Trennung zwischen dem Oberen und Unteren Stadtplatz. Das Fresko (eine Frau mit einer Sparkasse, darunter ein tanzendes Innviertler Paar) stammt von Prof. Fritz Fröhlich (Linz, 1952).
Stadtpfarrkirche
An die Zeit des ersten Kirchenbaues um 1307 erinnert die Torhalle, die man durch das Turmportal betritt. 1703 wurde die gotische Pfarrkirche St. Georg im Zuge des spanischen Erbfolgekrieges schwer beschädigt und um 1725 vom Passauer Dombaumeister Jakob Pawagner im Barock aufgebaut. Der Münchner Johann Michael Fischer stellte den Bau fertig. Durch die französische Beschießung 1809 brannte sie aus und wurde 1814 wieder hergestellt. Umfassende Innenrenovierung seit 1975.
Ehemalige Spitals- oder Heilig-Geist-Kirche
Als Stiftung mit dem ehemaligen Bürgerspital 1498 vollendet und 1809 völlig ausgebrannt. Später als Hufschmiede verwendet. 1961 restauriert, beherbergt jetzt ein Hotel. Das Portal mit reichprofiliertem Rotmarmorgewände und dem Relief im Bogenfeld ist als Meisterwerk spätgotischer Steinbildhauerarbeit das wertvollste gotische Bauwerk der Stadt.
Georg-Wieninger-Straße
Georg Wieninger (1859-1925), Brauerei- und Realitätenbesitzer, wirkte bahnbrechend für die Entwicklung der heimischen Landwirtschaft, Gründer der ersten Teebutter-Verkaufsgenossenschaft, später "Schärdinger Molkereiverband".
Passauer Tor
Auch Allerheiligentor genannt, hatte ursprünglich einen gotischen Spitzturm, wurde 1984 umgestaltet.
Leonhard-Kaiser-Denkmal
Leonhard Kaiser, ca. 1480 in Raab geboren, war katholischer Priester. Trotz Verbots predigte Kaiser als Anhänger Luthers die reformatorischen Ideen im Innviertel. Da er nicht widerrufen wollte, wurde er am 16.8.1527 an dieser Stelle (damals "am Sand") als Ketzer verbrannt.
Schiffsanlegestelle
Start der beliebten Innschifffahrt durch das wildromantische Untere Inntal zwischen Schärding und Passau/Ingling.
Götzturm
Benannt nach Ludwig Götz, der 1844 den Turm kaufte und zum Wohnhaus umbaute; heute wieder im Besitz der Stadtgemeinde.
Burgmodell im Granitmuseum
Die Zeichnung von Johann Lamprecht (1816-1895) links gibt einen Eindruck von der gewaltigen früheren Burganlage, die von den bayerischen Herzögen Albrecht I. und Ludwig VII. dem Gebarteten, im 14. und 15. Jahrhundert zu einer bedeutenden Landesfestung ausgebaut wurde. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte das mächtige Hochschloss mit dem imposanten Burgfried seine Hochblüte. Das andere Bild stammt aus dem Jahr 1499 und zeigt den Innenhof der
mittelalterlichen Burg. Einzig die halbrunde Ringmauer und das 2003 rekonstruierte Brunnenhaus erinnern noch an das gotische Schloss. Beide Bilddokumente und andere alte Kupferstiche bildeten die Grundlage für die Erstellung eines naturalistischen Burgmodells im Frühjahr 2013, welches vom Restaurator Hartmut Weinast in den Ausmaßen 190 x 130 x 70 cm angefertigt wurde und im 1. Stock des Granitmuseums neben dem Wassertor jeweils von April bis Oktober kostenlos zu besichtigen ist.
Geschichte Burgbrunnen: Am 26. Jänner 1499 ist die elfjährige Tochter des damaligen Burgverwalters Ritter Bernhard von Seyboltstorf beim Spielen in den Brunnen gefallen und konnte durch einen hinunter gelassenen Burgknecht gerettet werden. Zum Dank für die Rettung, die auch auf die Hilfe der Gottesmutter Maria zurückgeführt wurde, hat man ein Bild angefertigt, das den Brunnen in seinem Originalzustand zeigt.
Wassertor
Früher Innentor oder Zollturm genannt, bis 1570 herzoglich-bayerisches Landeseigentum, anschließend im Besitz der Stadt, seit 1819 privat; stadtseitig schließt das Tor mit einer geraden Wandfläche ab, auf der ein Fresko an die Beschießung der Stadt durch die dänischen und österreichischen Truppen im Spanischen Erbfolgekrieg 1703 erinnert. Zahlreiche Hochwassermarken berichten von den Überschwemmungskatastrophen. Der quergesetzte Söller oberhalb des Bogens diente als Pranger, wo Verurteilte zur Schau gestellt wurden. Beherbergt heute ein Restaurant und Museumsräumlichkeiten.
Schloss Neuhaus
Das ehemals gotische Wasserschloss brannte 1724 ab, wurde 1752 barock aufgebaut, um 1900 mit Kirche und rechtem Trakt erweitert und ist heute Kloster und Realschule der Englischen Fräulein.
St.-Georgs-Brunnen
1607 aus Granit geschaffen; bis 1884 hatte er seinen Standort auf dem Oberen Stadtplatz, Ursprünglich stand hier der St.-Florian-Brunnen, dessen barocke Statue jetzt im Schlosspark aufgestellt ist.
Fresko
"Heuchler, zieh' zuvor den Balken aus deinem Auge, dann magst du sehen, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst. Luc. Vl, 42." Mit diesem als Trutzbild geschaffenen Fresko wollte sich der einstige Besitzer an den Ratsherren rächen, die in einem Rechtsstreit bei ihm alle Schuld suchten, ihre eigenen Fehler aber nicht sehen wollten.
Rathaus
Es wurde 1594 aus zwei aufgekauften Bürgerhäusern errichtet. Nach Brandschäden von 1809 mehrmaliger Umbau in Neugotik und Neubarock. Im Rathaussaal im ersten Stock befinden sich Fresken von Prof. Zülow (Linz, 1947) mit charakteristischen Motiven der Altstadt.
Schlosstor
Früher Wohnung des herzoglichen Burghüters, heute Heimathaus und Stadtmuseum. Bis 1809 nur über eine Brücke über den damals äußeren Burggraben erreichbar. Der rückwärtige ältere Teil aus Tuffstein bildete den äußeren Burgturm und hatte einst vier Stockwerke. Er geht auf die Wehranlagen zurück, die Herzog Ludwig der Gebartete 1428-436 errichten ließ.
Kubinsaal
Der nach Plänen der Architekten Schaffer und Sturm (Linz-Hörsching) 1997 erbaute und nach dem heimischen Grafiker Alfred Kubin benannte Saal fasst ca. 300 Personen und wird für Veranstaltungen verschiedenster Art verwendet. Planungsvorgabe war ein Teil der von der alten historischen Stadtbefestigung stammenden Ringmauer, welcher im ursprünglich (unverputzten) Zustand die Bühnenrückwand bildet.
Schlosspark
Der ehemalige Burghof wurde 1895 zu einer Parkanlage umgestaltet. An der Stelle des jetzigen Aussichtspavillons war früher der "Pallas", das repräsentative Wohngebäude der Burg. Im kleinen Barockgärtlein steht die Statue des heiligen Florian aus dem 17. Jahrhundert. Im Norderker erinnert ein Kanonennachbau an die oftmaligen Verteidigungskämpfe der Stadt. An der inneren Ringmauer erinnert eine Gedenktafel an den "Frieden zu Schärding 1369", durch welchen die Zugehörigkeit der Stadt zu Bayern manifestiert wurde.
Burgbrunnen
Der 26 m tiefe, aus dem Granit gemeißelte Brunnen wurde 2003 wieder entdeckt. Er stammt vom Bau der Burg im Jahr 1225. Das Brunnenhaus wurde nach dem Votivbild von 1499 rekonstruiert.
Alte Innbrücke
Laut Chronist Lamprecht stammen die elf Pfeiler aus dem Jahre 1310; sie wurden damals auf Granitfelsen im Flussbett errichtet. Beim Katastrophenhochwasser 1899 wurde die gesamte Holzfahrbahn weggerissen. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt die 250 m lange Brücke eine Eisenkonstruktion.
Kriegsmahnmal
1956 von Prof. Walter Ritter (Linz) geschaffen. Stellt die Schrecken des Krieges in der Gestalt eines apokalyptischen Reiter aus der Geheimen Offenbarung des Johannes dar.
Kurhaus
Es steht auf einem kleinen Hügel im Eichbüchl. 1635 - 1638 entstand hier ein Kapuzinerkloster mit Kirche. Um 1800 Aufhebung des Klosters; 1814 wurde das Gebäude zum Amtshaus umgebaut und 1928 durch den Konvent der Barmherzigen Brüder angekauft, der an dessen Stelle die Kuranstalt errichtete. Die ehemalige Kapuzinerkirche wurde zur Kurhauskirche umgestaltet. Das Bild an
der Langhauswand zeigt im unteren Teil einen Ausschnitt der Stadt mit ausgebrannter Burg, dem Brückentor, einem Teil der Brücke und dem Eichbüchl mit Sebastianskirche, Kapuzinerkloster und Stadtmauer, gemalt 1738 von Michelangelo Unterberger. Die lebensgroßen barocken Heiligenstatuen stammen aus der Wiener Rochuskirche.
Barockgarten Orangerie
An der alten Steinmauer wurde 1884 von Georg Wieninger ein Gewächshaus mit Gärtnerwohnung liebevoll eingerichtet, das 2004 revitalisiert wurde und heute ein Restaurant - inmitten einer herrlichen Parkanlage - beherbergt.
Evangelische Kirche
Sebastiankirche oder Kirche am Stein (steht auf einem Granitfelsen), erbaut zu Ehren der Pest- und Seuchenheiligen Sebastian und Rochus zur Abwendung der Seuche um 1630. 1783 profaniert, später Theater und Lagerraum. Nach sorgfältiger Restaurierung seit 1954 evangelische Pfarrkirche.
Bezirkshauptmannschaft
1695 in dieser Grundform als Wohnhaus des Großhändlers Andreas Schacky erbaut, nach 1782 Kastenamt, 1816 K.K. Land- und Pflegegericht und seit 1854 Bezirksamt bzw. Bezirkshauptmannschaft. Die heutige klassizistische Gestalt erhielt das Gebäude nach Bränden von 1779 und 1809.
Seilergraben
Die Türme entlang des Grabens deuten auf das ehemalige befestigte Aussehen hin. Die Mauer selbst war höher und mit Zinnen versehen. Die Rückfronten der Häuser der Silberzeile tragen hier einfache Spitzgiebeln.